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Im KEM-Projekt ist die Schaffung von essbaren Gärten, Gemeinschaftsgärten bzw. mehr Kleingartenkulturen für Gemüse, Obst und Beeren definiert. Dazu zählen auch die privatwirtschaftlich betriebenen Gemüseanbaukulturen sowie von öffentlichen Institutionen (Vereinen, etc.) und Gemeinden organisierten Gemüse-, Obst- und Kräutergärten. 

Unter dem Titel „Unser Essen aus den regionalen Gärten“ wurden die besten und vielfältigsten, essbaren Gärten zwischen dem Lesachtal und dem Weissensee gesucht:

Marktgärtnerei im Gailtal am Naturhof Zimmermann

Daniel Winter betreibt die erste Marktgärtnerei im Gailtal am Naturhof Zimmermann, die nach dem Prinzip von Market gardens bewirtschaftet wird. Daniel ist Gemüsehandwerker und hat sich auf die Sortenvielfalt und der regenerativen Landwirtschaft verschrieben. Die Marktgärtnerei produziert das Gemüse und Schnittblumen saisonal und regional von Hand. Es werden keine großen Maschinen, sondern spezielle Kleingeräte für die Bearbeitung verwendet. Zusätzlich werden auch Krainer Steinschafe (eine alte Schafsrasse) und ein paar alte Hühnerrassen für den Eigenbedarf gehalten.

Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Philosophie von Daniel Winter, nichts wird verschwendet, kein Platz und auch keine Ressourcen. Das bedeutet, dass auf kleinstem Raum sehr viele verschiedene Kulturen und Sorten von Gemüse angebaut werden. Schafwolle wird in Form der Schafwollpellets zur Düngung verwendet, ebenso der Hühnermist. Der Boden wird nur aufgelockert und mittels Komposterde aufgeschüttet. Die Jungpflanzen werden selbst gezogen und verkaufen diese auch an Privatpersonen für den hauseigenen Garten. Auch das unterstützt der Philosophie der Sortenvielfalt im Garten. In der Marktgärtnerei werden 40 verschiedenen Salatsorten das ganze Jahr über produziert, dazu gibt es im Frühjahr 30 verschiedene Tomatenjungpflanzen und 20 verschiedene Paprika- und Chilli-Jungpflanzen zu kaufen. Der Verkauf findet „ab Feld“ oder freitags am Spezialitätenmarkt in Villach und Samstag am Bauernmarkt in Hermagor statt. Damit ist die Märktgärtnerei von Daniel Winter ein perfektes Beispiel und Vorbild für die Idee Von Market gardens im Gailtal.

Mehr Infos: www.naturhofzimmermann.at

Hepilodge

Die Hepilodge von Helene und Josef Pepi Klingesberger befindet sich auf den steilen Hängen von Obergail im Lesachtal. Sie bewirtschaften etwa einen halben Hektar Land, bestehend aus einem vielfältigen Gemüsegarten, einer kleinen Hanfplantage, einem Acker für Kartoffeln und Kraut, sowie einer natürlichen Pilzzucht auf alten Holzstämmen, die sich noch in der Versuchsphase befindet.

Der Obstbaumstand besteht aus alten Baumsorten, die auf Hochstamm gezüchtet wurden, bezogen von der Baumschule Teufenbacher am Ossiacher See. Das Saatgut für das Gemüse stammt vom Saatguthof Halder-Madritsch in St. Stefan. Zur Bewirtschaftung der natürlichen Gartenanlagen werden Hühner, Enten und Bienen eingesetzt.

Die Erträge der Hanfkultur, hauptsächlich Cannabidiol (CBD), werden zu Tees, Ölen und Tropfen weiterverarbeitet. Die Ernte von Gemüse und Obst wird sowohl für das Gästefrühstück als auch für den Eigenbedarf der Hepilodge verwendet.

Ein besonderes Merkmal ist das aus alten Fenstern selbstgebaute Glasgartenhaus, in dem Gemüse wie Gurken, Tomaten und Kräuter gedeihen. Dieses Gartenhaus ist ein Highlight der Hepilodge, die auch fünf Zimmer zur Vermietung anbietet.

Für die Lagerung der Gemüseernte, der Kartoffeln und anderer lagerfähiger Produkte dient ein in den steilen Berghang eingebauter, selbst gebauter Erdkeller. Ein weiteres spezielles Merkmal ist die seit zwei Jahren betriebene Pflanzenkläranlage. Mit dem gereinigten Abwasser wird eine Kürbiskultur mit gutem Ertrag bewässert.

Das Heu von den Bergwiesen wird zur Mulchung der Gärten verwendet, wodurch auf chemische Unkrautvernichtungs- und Düngemittel verzichtet wird. Diese nachhaltige Bewirtschaftungsweise macht die Gartenanlagen der Hepilodge zu einem beispielhaften Vertreter des "Market Garden"-Konzepts, das auf naturnahe und umweltschonende Gartenkultur setzt.

Hof von Rosemarie und Volker Pawsliska

Der Hof von Rosemarie und Volker Pawsliska liegt auf einer Südterrasse, 750 m über dem Meeresspiegel, im alten Dorfkern von Hadersdorf, Gemeinde St. Stefan im Gailtal. Das Ehepaar bewirtschaftet einen Bauerngarten von etwa 100 m², der südwärts zum Dorf hin leicht erhöht liegt, sowie eine Streuobstwiese (den "Pongart") von circa 3500 m² hinter dem Haus auf der Nordseite, angrenzend an den Wald. Die weiteren Felder sind verpachtet.

Der Bauerngarten ist von Blumenrabatten und Kletterrosen umgeben. An der Hausseite wächst ein 7 m hoher Weingartenpfirsichbaum, der ohne Spritzungen gesund bleibt. Östlich vom Garten befinden sich Ribiselsträucher. Am Stadl ranken Wein, Blauregen und ein Trompetenbaum. Im Garten wachsen diverse Kräuter wie Melisse, Pfefferminze, Origano, Majoran, Thymian, Eibisch, Liebstöckl, Petersilie, Bertram (wichtig für die Kirchtagssuppe), Salbei, Ysop, Rosmarin, Wermut, Gartenkresse und Brunnenkresse, sowie viele Wildkräuter und Lorbeer im Topf.

Die Gemüsebeete enthalten Bohnen, Erbsen, Mangold, verschiedene Salate (Eichblatt, Radicchio, Rucola, Endivie, Zuckerhut), rote Melde, Radieschen, Brokkoli, Grünkohl, Wirsingkohl, Palmkohl, Karotten, Rosenkohl, Kärntnerrüben, Lauch, Zwiebel, Knoblauch, Kohlrabi, Rohnen, Sellerieknollen, Rhabarber, sowie Tomaten in Töpfen.

Der Pongart weist bis zu 20 m hohe Bäume auf. Die Wiese wird Ende Mai/Anfang Juni zum ersten Mal nach den Frühlingsblumen gemäht, wobei das Gras liegen bleibt. Zwischen den Gebäuden bleibt eine Margeriten-Salbei-Wiese stehen. Eine Katze hält die Wühlmäuse in Schach. Westlich und nördlich wird der Pongart von einer 10 m hohen Wildhecke aus Haselsträuchern, Elsen, Pfaffenhütchen, wildem Schneeballen, Hartriegel, Holler und Wildzwetschgen umgeben, ergänzt durch Blühsträucher wie chinesischen Hartriegel, Weißdorn, Herbstflieder, Zaubernuss und chinesischen Gewürzstrauch. Östlich wächst eine Buchenhecke.

Im Pongart stehen Hoch- und Halbstämme, darunter alte Sorten wie Kirschbäume, Nußbäume, steirische Weinbirnen, Kletzenbirnen, Alexander-Lukas, Flaschenbirnen, Frühbirnen, Kronprinz, Lederapfel, Rosenapfel, Belle Fleure, Gravensteiner, Bananenapfel, Mostäpfel, Süßäpfel, Hauszwetschgen, Šlivǝcǝ, Trnoslnǝ, Marillenbäume, Quittenbäume, Vogelkirschen, Mispelbäume und Aroniasträucher. Mehrfachveredelungen sind ebenfalls vorhanden.

Das Ehepaar lagert Obst ein, presst Most, füllt Cidre ab, produziert Marmeladen und Gelees und brennt gelegentlich Schnaps für den Eigenbedarf und Freunde. Im nordwestlichen Eck befindet sich ein sanierter Grundwasserbrunnen, der einen etwa 2 m³ großen Teich speist. In der Nähe gibt es ein Hügelbeet mit Gurken, Kürbissen, Zucchini und dahinter Himbeeren.

Der Garten wird biologisch/dynamisch bewirtschaftet, wobei eigener Kompost verwendet wird. Pflanzen, die nicht selbst gezogen werden, kauft das Paar bei der Biobäuerin Christiane Halder in Karnitzen. Das verwendete Saatgut ist biologisch oder biologisch/dynamisch.

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Die Modellregion für die nachhaltigste Region Österreichs liegt in Kärnten / Österreich direkt an der Grenze zu Italien.

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