Chancen nutzen & Risken minimieren

Wer hat Mut zur Zukunft? Natürlich wir.

Die Region Nassfeld-Pressegger See, Lesachtal und Weissensee bietet abwechslungsreiche Landschaften. Von Wald-, Forst- und Landwirtschaftsflächen bis hin zu Schutzgebieten und Kulturlandschaften. Diese Tatsache eröffnet einige Chancen und Potenziale, führt aber auch dazu, dass die Region mit den natürlichen Gegebenheiten und den unterschiedlichsten Aspekten des Klimawandels konfrontiert ist.

Als Ergänzung zu den Wegen, die in den letzten Jahren in der Region in Richtung Nachhaltigkeit eingeschlagen wurden, ist es uns wichtig auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen und unser Möglichstes zu tun, die negativen Folgen in Zukunft zu minimieren.

Herausforderungen und Chancen für die Region NLW

Klimawandel und Tourismus

Die Klimaveränderungen haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Südalpen, und somit auf die Region Nassfeld-Pressegger See, Lesachtal und Weissensee, die bereits eine doppelt so starke Erwärmung erlebt hat wie der globale Durchschnitt. Dies führt zu einem Verlust von Permafrost und einer Zunahme von Extremereignissen wie Hitze, Dürre, Starkregen, Überschwemmungen, Starkwinde oder Murenabgänge. Die Veränderungen beeinträchtigen nicht nur die Landschaft und die Ökologie, sondern auch die Lebensweise der Menschen und den lokalen Tourismus. Letzterer ist eine der Haupteinnahmequellen in der Region.
 
Die kleinräumigen geografischen Strukturen und die komplexe Topografie in der Region führen dazu, dass der Klimawandel lokale Auswirkungen hat und in unterschiedlichem Maße spürbar ist. Einheitliche Ergebnisse zeigen sich vor allem bei der künftigen Temperatur, während andere Parameter noch mit Unsicherheiten behaftet sind. Ohne globalen Klimaschutz („der fossile Weg“) könnte die mittlere Temperatur um 5 Grad bis zum Jahr 2100 steigen. Aber auch mit ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen sind Zunahmen der Mitteltemperatur bis Ende des Jahrhunderts um bis zu 2 Grad nicht ausgeschlossen.
 
Damit nimmt auch die Anzahl der Sommer- und Hitzetage zu, während die Eis- und Frosttage weniger werden. Der Heizbedarf im Winter verringert sich, aber dafür könnte es auch im Sommer vermehrten Kühlbedarf (insbesondere in Sozialeinrichtungen) geben. Der Jahresniederschlag steigt leicht, es könnte aber eine Verschiebung des Niederschlags vom Sommer zum Winter geben. Da sinken aber die durchschnittlichen Schneetage, immer mehr Niederschlag im Winter wird es als Regen geben. Dazu nimmt die Anzahl der Niederschlagstage ab, wodurch aber die Niederschlagsintensität steigen wird, also ein Indiz für künftig heftigere Niederschlagsereignisse. Neben der Vegetationsperiode nehmen auch die idealen Tage für Outdooraktivitäten zu, die Sommerperiode verlängert sich. Dazu gesellen sich aber wieder Hitze und Dürre.
 
Die Erlebnisräume Nassfeld-Pressegger See, Lesachtal und Weissensee zählen durch den Alpentourismus im Winter (z. B. Skifahren, Langlaufen, Eislaufen etc.) und im Sommer (z. B. Wandern, Radfahren) sowie auch den Seentourismus zu einem vielfältigen und abwechslungsreichen Urlaubsgebiet der Alpen. Diese vielfältigen Outdoormöglichkeiten und Aktivitäten weisen somit eine starke bis mäßige Klimaabhängigkeit auf, laut einer Einstufung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).
 
Segment Seentourismus: Die globale Erwärmung hat spürbare Auswirkungen auf die Seen, wo steigende Lufttemperaturen die Ökosysteme verändern. Der Klimawandel kann in Zukunft zu verkürzten Zirkulationsphasen, in denen sich die Wasserschichten vermischen, führen. Dadurch würde sich auch die Sauerstoffversorgung des Tiefenwassers verschlechtern. Diese Veränderungen stellen eine Herausforderung für die etablierten Ökosysteme dar und können langfristig zu einer Artenverschiebung führen. Eine zukünftige Beeinflussung des Badetourismus kann nicht ausgeschlossen werden. Der Weißensee kämpft bereits mit einer Artverschiebung bei den Makrophyten, dessen Ursache noch nicht vollständig geklärt ist. Obwohl der österreichische Seentourismus prinzipiell von einer längeren Badesaison profitieren könnte, können höhere Gewässertemperaturen die Badewasserqualität beeinträchtigen und gesundheitliche Probleme verursachen. Zusätzlich nimmt die Belastung durch die Seennutzung zu.

Sommertourismus: Der Klimawandel hat vielfältige Auswirkungen auf den Sommertourismus in der Region. Mit steigender Anzahl der Sommer- und Hitzetage und Verschiebung des Niederschlags vom Sommer zum Winter können sich die Bedingungen für WandererInnen oder RadfahrerInnen verbessern. Allerdings erhöht sich auch das Risiko von Naturgefahren wie Hochwasser und Steinschlag durch heftigere Niederschlagsereignisse und auftauenden Permafrost. Diese Veränderungen stellen sowohl Chancen als auch Herausforderungen für den Sommertourismus dar und erfordern Anpassungsstrategien in der Region, um die Sicherheit und Attraktivität der Region zu gewehrleisten. Die Erhaltung der touristischen Infrastrukturen angesichts zunehmender Naturgefahren ist zum Beispiel eine davon.  
 
Wintertourismus: Die Abnahme der durchschnittlichen Schneetage und die Zunahme von Niederschlag in Form von Regen im Winter könnten erhebliche Auswirkungen auf den Wintertourismus haben. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung des Wintertourismus wird die Region Nassfeld-Pressegger See, Lesachtal und Weissensee als besonders betroffen angesehen. Die Region bietet eine Vielfalt an Winteraktivitäten. Neben dem Skifahren, Langlaufen und Schneeschuhwandern ist das Eislaufen auf dem Weissensee ein besonderes Highlight. Dieser See ist bekannt für seine große Natureisfläche, die ideale Bedingungen für Eislaufbegeisterte bietet. Dennoch zeigen die Messdaten der letzten Jahre, dass das Eis nicht mehr so dick wird, wie früher. Eine lokale Wetterstation liefert wichtige Daten, um die Eisqualität und die Sicherheit für die Eisläufer zu gewährleisten.

auszug aus bisherigen

aktivitäten, maßnahmen & programmen

  • LEADER-Projekt
    Schaukraftwerk Köstendorf

Projektzeitraum: März 2020 bis Dezember 2021

Ausgangssituation: Im Ortsteil Köstendorf gab es schon vor 70 Jahren eine Wasserkraftanlage. Nachdem die Ressource Wasser ausreichend zur Verfügung steht, ist es möglich ein neues Wasserkraftwerk zu errichten und die Sonne als Energiegeber zu nutzen, um Strom für die Wasserpumpen zu generieren. Nachdem die Rohrleitung für das Wasserkraftwerk zu erneuern ist, will die Gemeinde auch die Chance nützen und Glasfaserleitungen in Kooperation mit der Wassergenossenschaft verlegen. Zusätzlich soll für alle Interessierten ein „Lehrpfad“ zum Thema „Erneuerbare Energie gestaltet werden (Bewusstseinsbildung).

Projektziele: Ziel ist es, eine umweltfreundliche Energieproduktion mit intelligenter Steuerung sowie einhergehender Bewusstseinsbildung vor allem für die jungen Bürger der Gemeinde und darüber hinaus zu errichten. Es besteht die Möglichkeit die Kraftwerke als Teil eines thematischen Rundwanderweges zu besichtigen. Ein Zusatznutzen besteht auch darin, dass schon Kinder aus der Gemeinde und Region mit Energietechnik bzw. Technik im Allgemeinen in Berührung kommen. Mit diesem Projekt soll aber auch ein Anreiz für andere Wassergenossenschaften geschaffen werden, sich an der Energiewende zu beteiligen (Pilot).

"Bürger sorgen für Wasser und Energie" - kaernten.orf.at

  • LEADER-Projekt
    Dokumentarfilm „Wasserreich Köstendorf

Projektzeitraum: August 2021 bis Dezember 2022

Ausgangssituation: Die Wassergenossenschaft Köstendorf errichtet ein Schaukraftwerk. Um den Prozess dieses innovativen Projekts mit allen seinen AkteurInnen und BürgerInnen festzuhalten, wird der Prozess der Umsetzung in einem Dokumentarfilm (ca. 45 Min) festgehalten. Die Elemente aus dem Bau der PV Anlage, Kraftwerk Rohrleitung und Wasser-APP sollen mit Interviews der Funktionäre und Bewohner von Köstendorf unterstützt werden. Ein Auszug aus dem Film (Clip,5-10 Min) wird mittels eines Monitors beim „Schaukraftwerk“ zur Information und Bewusstseinsbildung zu sehen sein.

Projektziele: Festhalten des Projektentwicklungsprozesses in einer Ortschaft mit all ihren Beteiligten und als bewusstseinsbildende Maßnahme ALLEN zur Verfügung stellen und damit zur Nachahmung motivieren. Es soll gezeigt werden, wie die Abläufe eines Projektes funktionieren und welche Hürden man dabei nehmen muss.

  • Darstellung der Wichtigkeit des Wassers als Lebensmittel für ALLE
  • Bewusstmachung der Pflichten und Aufgaben für Wassergenossenschaften
  • Anschauliche Darstellung des Prozesses einer gemeinsamen Projektentwicklung mit all seinen Höhen und Tiefen, Schwierigkeiten und Lernerfahrungen
     
  • LEADER-Projekt
    Ökologisches Stadt(er)leben Hermagor

Projektzeitraum: April 2022 bis Dezember 2024

Ausgangssituation: Immer mehr Menschen auf der Welt leben im urbanen Raum. Die Herausforderungen für die Städte werden daher immer größer. Zunehmende Luftverschmutzung sowie Flächenversiegelung sind Faktoren, die das Leben innerhalb der Städte erschweren. Diese Entwicklung ist ein Beweggrund dafür, dass die Wulfeniastadt Hermagor ein Projekt umsetzen möchte, welches nachhaltig gegen Umweltverschmutzung vorgeht. Bereits in den letzten Jahren wurde in Rahmen von Projekten beispielsweise ein Leerflächenmanagement entwickelt, um so dem Verbrauch von Flächen auf der „grünen Wiese“ gegenzusteuern. Gerade für kleinere Städte wie Hermagor ist eine klare Positionierung und das Bekenntnis zum Leben im Einklang mit der Natur besonders wichtig.

Projektziele: Mit den bestehenden Ressourcen den vorhandenen Raum nachhaltig zu nutzen. Aufbauend auf die Stadtentwicklung der letzten Jahre soll ein Wachsen der Stadt nach außen hin, mit der damit einhergehenden Schwächung des Ortskernes, verhindert werden.

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Projekten finden Sie unter dem Punkt LEADER auf folgender Website: Region Hermagor "LEADER"
 

  • Interreg - CLLD-Region HEurOpen

Im Rahmen des Interreg V-A Programms 2014-2020 zwischen Italien und Österreich wurden in der CLLD-Region HEurOpen zwei Aufrufe für die Einreichung von Projekten im   Rahmen des Kleinprojektefonds gestartet. Unter anderem zu folgendem Projekt:

  • Interreg Kleinprojekt: Forest Therapy– FORTER

Projektzeitraum: Jänner bis September 2022

Ausgangssituation: Das Projekt zielt darauf ab, den lokalen Waldbestand im Dienste der Wellness und des Wohlbefindens der Menschen aufzuwerten und die sozioökonomische Entwicklung der beteiligten grenzüberschreitenden Gebiete zu unterstützen.

Projektziele: Feststellen von Waldpfaden, die gemäß der im jeweiligen Gebiet geltenden Auflagen geeignet sind und für die Waldtherapie genutzt werden können. Insbesondere soll die ökologische und psychophysische Funktionalität definiert werden und damit die therapeutische Wirkung des Waldes den Einheimischen und Gästen bewusst gemacht werden.

Webinar: „Forter – Waldtherapie“
Studienbesuch: „Forter – Waldtherapie“

Weitere Informationen zu diesem und weiteren Projekten finden Sie unter dem Punkt HEurOpen / CLLD auf folgender Website: Region Hermagor "LEADER"

  • Integrierter Regionalentwicklungsprozess Region Hermagor

Die Gemeinden des Landes Kärnten sind verpflichtet, in den nächsten Jahren neue „Örtliche Entwicklungskonzepte“ (ÖEKs) zu erstellen. In der LAG Region Hermagor (+ Gemeinde Nötsch i.G.) stellen sich die Bürgermeister*innen gemeinsam der Herausforderung.

Die Handlungsfelder umfassen alle Bereiche des gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und kooperierenden Zusammenlebens in der Region und bilden das Fundament für ein starkes Zukunftsbild.

Zur Broschüre: Integrierte, regionale Entwicklungsplanung - Zukunftsbild
Zum Folder: Integrierte, regionale Entwicklungsplanung - Zukunftsbild

„Gemeinden in diesem Programm arbeiten kontinuierlich daran, nachhaltigen Ressourceneinsatz zu fördern, ihre Energieverbräuche zu senken und als Vorbilder in die Zukunft zu gehen.“

e5-Gemeinden in der Region: Hermagor-Pressegger See, Kötschach-Mauthen, Weissensee und Gitschtal.

„Kern der Klimabündnis-Arbeit sind Information und Bewusstseinsbildung, Vernetzung und Weiterbildung sowie die Durchführung von Projekten und Kampagnen in den Bereichen Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und Klimawandelanpassung.“

Klimabündnisgemeinden in der Region: Hermagor-Pressegger See, Kötschach-Mauthen, Weissensee und St. Stefan im Gailtal.

  • Das haben wir noch vor:

  • Sensibilisierung der Bevölkerung und der Gäste hinsichtlich der Klimawandelanpassung.
  • Gezielte Einbindung der kommunalen Entscheidungsträger und Stärkung des Risikobewusstseins und der Vorsorgekapazität im Wirkungsbereich der Gemeinde.

Lage & Anreise

Die Modellregion für die nachhaltigste Region Österreichs liegt in Kärnten / Österreich direkt an der Grenze zu Italien.

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